Ich rannte zu meinen Träumen, stolperte über die Wirklichkeit und stieß mir den Kopf an der Wahrheit.

Todesangst

10 Februar 2012

Niemals wollte ich weniger bei bewusstsein als jetzt. Die Taubheit die mich die letzten Wochen hat überstehen lassen ist verschwunden und ich wache unter unerträglichen Schmerzen auf. >> Du erträgst alles, du bist ein Mann, Männer weinen nicht. Genau so wenig fühlen sie Schmerz! Die Worte meines Vaters hallen in  der hintersten Ecke meines Kopfes wieder. Ich erinnerte mich noch genau an den Tag, wo er mir diese Worte an den Kopf schmiss. Ich war 7 Jahre alt und ahnte nichts von der Grausamkeit dieser Welt. Mein Vater war schon immer Gefühlskalt gewesen, mir ist es immernoch ein Rätsel wie meine Mutter ihn lieben konnte. Ich lag vor schmerzen zusammengerollt auf dem heißen Asphalt des Fahrradweges und weinte weil ich gefallen war und mein gesamtes Schienbein aufgeschürft war und blutete. Mein Vater ließ das absolut kalt, er hasste jegliche Aufmerksamkeit aber an dem Tag war es ihm wohl egal was die anderen Leute dachten. Er packte mich unsanft am Arm und zerrte mich auf die Beine. Sein wütender Gesichtsausdruck ließ mich das Atmen vergessen und schuldbewusst sah ich zu Boden  und entschuldigte mich doch er Schlug mir seine flache Hand ins Gesicht und ich wusste das wenn ich jetzt weinen würde, er mich so lange schlug bis ich es unterließ also war ich still und versuchte aufzuhören doch mein Körper gehorchte mir nicht. "Du erträgst alles, du bist ein Mann, Männer weinen nicht. Genau so wenig fühlen sie Schmerz!" Nein, der Schmerz war nicht unerträglich.. Ich vergrabe meine Fingerspitzen in dem Bettlaken und verkrampfe bei der kleinsten Bewegung. Der Schmerz füllte meinen gesamten Körper aus und mein Herz fühlt sich so an als musste es Glassplitter statt Blut durch meine Adern pumpen. Ich stöhne leise auf, als ich mich langsam aufsetze und mich umsehe. Überall leere Bierflaschen und Zigarettenstummel im gesamten Raum verteilt doch es stört mich nicht. Trotz der Dunkelheit stehe ich auf und taste mich vorsichtig ins Bad. Ich sah nicht in den Spiegel, was ich sehen würde wäre einem Zombie gleich. "Du siehst aus als hättest du eineWoche nicht geschlafen..", stellte eine leise Stimme hinter mir fest. Erschrocken drehe ich mich um und sah in Kaylas vertrautes Gesicht und lächelte unweigerlich. Ja, sie hatte recht, ich habe seit einer Woche so gut wie keinen Schlaf bekommen aber das musste sie nicht unbedingt wissen. "Ich weiß, ich sehe aus wie ein Zombie.. ", bemerkte ich nachdenklich als ich doch in den Spiegel sah und mir das was ich sah einen Schlag ins Gesicht versetzte. Die blutunterlaufenen Augen wahren kaum zu übersehen. Ja, ich bin wahrhaftig ein Zombie. Man kann es nicht leugnen..

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